Gerade habe ich eine Passage in einem Buch gelesen, wo von einer Frau die Rede war, die – egal was in ihrem Leben passiert – sehr oft sagt: „Das ist großartig!“. Interessanter Ansatz … Ich habe einen wichtigen Termin und mein Kind ist krank – das ist großartig!?! Viele Menschen bewundern ein Bild von mir und keiner kauft es – das ist großartig!?! In Wien gibt es ziemlich viele Raunzer – das ist …. ähem, großartig!???!
Puhh, ich glaube, das ist keine leichte Übung! Und dennoch gefällt mir die Geschichte, denn wenn einem etwas im Leben gerade nicht gefällt, ist es meistens keine gute Idee, es zu bekämpfen. Oft zementiert man eine negative Situation regelrecht ein, wenn man ständig darüber grübelt, wie es nur dazu kommen konnte, warum gerade mir das passiert usw. Hat man die Rahmenbedingungen einmal akzeptiert, kann man sich rasch überlegen, wie man damit umgeht anstatt die Energie in den Ärger zu investieren!
Das gleiche gilt für Kommunikation – wenn mir der Vorschlag eines Kollegen nicht gefällt, hab ich zwei Möglichkeiten: „Ja, aber …“ oder „Yes, and …“. „Yes, and …“ ist ein wunderbares Prinzip, das ich in der Schauspielimprovisation gelernt habe. Im Impro-Schauspiel gehen zwei Personen spontan auf die Bühne und legen los. Das kann nur funktionieren, wenn einer beginnt und der zweite die begonnene Geschichte weiterspinnt, völlig egal, was vorgegeben ist und wie absurd es wird! Köstliche Szenen entstehen da 😀 Das gleiche könnten wir im Alltag probieren: Was immer euch von anderen Menschen präsentiert wird, versucht es wertfrei zu betrachten und weiterzuspinnen. Schließlich hat jeder Mensch seine Gründe für sein Verhalten und seine Einstellungen. Und wenn das Gesagte zu sehr eurem Weltbild widerspricht, hilft nur mehr Staunen!!! Interessant, solche Meinungen gibt es also auch – die kann ich im Moment nur unkommentiert stehen lassen und mir in Ruhe überlegen, wie ich damit umgehen möchte …
Charlie Chaplin sagte in der Rede zu seinem 70. Geburtstag: “ Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich gelernt, dass nennt man Demut.“ Da könnte was dran sein. Wir glauben oft, dass wir Opfer der Umstände sind oder dass uns niemand versteht. Wenn man jedoch alle Gegebenheiten und Menschen, die uns begegnen, als Geschenk des Lebens ansieht, dann bin ich auch in den schwierigsten Situationen nicht mehr weit von „Das ist großartig!“ entfernt. Darüber hinaus sind jene Dinge, die einem bei anderen stören, oft auch jene, die wir in uns selbst entwickeln sollten 😉
Ein Feund hat einmal gesagt, also ich mich beklagt habe, dass „niemand“ meine Bilder kauft: „Sei doch froh! Dann kannst du sie später, wenn du berühmt bist, umso teurer verkaufen!“ Ich musste sehr lachen …
In diesem Sinne, wünsche ich euch einen frohen Tag mit Freude dort, wo es gut läuft und Gelassenheit dort, wo es noch etwas zu ent-wickeln gibt!
Alles Liebe, Mira
Liebe Mira, ein großartiger Beitrag!!! Und der Freund, der meint die Bilder kannst du später mal, wenn du berühmt bist, teurer verkaufen!!! Ja ein sehr kluger Kopf und Visionär!!! Du wirst berühmt, dass kann ich auch sehen, liebe Kröte!!! Busserle 😉
Liebe Mira,
jetzt musst ich fest lachen – der Kommentar deines Bekannten ist wundervoll…da ist nichts mehr hinzuzufügen…lach **, ja ich stimme dir zu…. in allen Punkten ;-), dagegenkämpfen macht die Mauern nur dicht. Annehmen, als Geschenk – was auch immer da ist und daran wachsen… und du weißt ja echt nie wozu es gut ist, oder oft nicht…
Alles Liebe und danke dir für dein Gedanken teilen…
Karin
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, der inspiriert und zum Nachdenken anregt..
– ich freue mich jedes Mal wieder auf einen neuen Blog-Eintrag von Ihnen, Ein Lichtblick im mühsamen Arbeitsalltag… 😉
Liebe Mira, wenn ich deinen Beitrag als „großartig“ oder „nett“ kommentieren würde, wäre dies eine Beleidigung. Warum? Die Wörter „großartig“ oder „nett“ werden so oft ohne Engagement, ohne Überzeugung in den Raum geworfen, dass sie beinahe schon abgedroschen sind.
Deine Sentenzen regen immer zum Nachdenken an.
Übrigens- vielleicht wirst du wirklich einmal berühmt (noch vor deinem Tod)!
Entschuldige, aber es geht vielen guten Künstlern so, und außerdem ist heute Allerheiligen.
Liebe Grüße
Dieter