Künstler … ohje, das sind doch die Chaoten, Traumtänzer, die Unangepassten und Querköpfe, die leben in ihrer Welt und machen ihr Ding … ja, genau! Könnte man sich da vielleicht etwas abschauen? Vorurteile handeln ja meistens von Eigenschaften anderer Menschen, die uns stören … wenn man genauer hinsieht, könnten es auch Eigenschaften sein, die uns fehlen und wir vielleicht ein wenig entwickeln sollten?!
Ich war früher auch eine von den knackigen Wirtschaftsleuten, die genau diese Vorurteile hatte. Doch ich habe viel gelernt von meiner Künstlerseele und zu folgenden 5 Annahmen zusammengefasst, die auch für Unternehmer interessantes Potential bietet:
- Kunst ist emotional – jeder hat das vermutlich schon erlebt: Man steht vor einem Kunstwerk, hört eine Musik oder sieht eine Tänzerin tanzen und ist total berührt … das ist es, was wir auch beim Kunden wollen! Und das ist es, was wir mit Emotionen erreichen können. Schöpft aus dem Vollen, überlegt, was euch selbst an eurer Dienstleistung oder eurem Produkt inspiriert und berührt und zeigt genau das! Dann verstehen die Leute und die, die berührt sind, werden zu Kunden …
- Kunst ist authentisch – Künstler fragen nicht, was ihnen die Kunst bringen könnte, sie gestalten einfach aus sich heraus, weil sie Freude daran haben oder weil sie „müssen“ und erhalten so Ergebnisse, die absolut authentisch sind. Für Unternehmer und Führungskräfte ist das ebenfalls sehr nützlich – denn sie sind einfach viel glaubhafter den KundInnen und MitarbeiterInnen gegenüber und können klarer und sicherer den Nutzen des Unternehmens kommunizieren! Nachteil des Ganzen: Man muss KLAR sein und zwar wirklich 😉
- Kunst ist unangepasst – ja gottseidank! Das wäre ja langweilig im Museum, wenn Künstler nur bereits bekannte und vertraute Dinge tun und zeigen würden! Eigentlich LEBT die Kunst ja geradezu davon, etwas Neues, vielleicht sogar Provokatives in die Welt zu setzen. Das traust du dich nicht? Gut, dann tummle dich weiter bei den mäßig Erfolgreichen … oder … du vergisst für einen Moment alle Meinungen, Gesellschaftsregeln, Do’s und Don’ts und tust … ja was? TU ES!!!!
- Kunst schafft Vertrauen – der wahre künstlerische Prozess ist unglaublich, er passiert einfach wie von selbst und einen Tag später staune ich oft über das Ergebnis und sage: Wow, das hast DU geschaffen!!! Ich habe gelernt, dass diese Qualität auch in anderen Lebenslagen immer da ist, man muss nur ein wenig üben und erlebt immer öfter: Wenn ich es fließen lasse, wird alles gut. Nein, nicht das verkrampfte positive Denken, sondern in den Augenblick entspannen, auch unansehnliche Zwischenschritte aushalten und annehmen und vertrauen, dass es gut enden wird 🙂
- Kunst ist menschlich – die Kunst gibt es seit es Menschen gibt – warum eigentlich? Sollte es ein Wesenszug des homo sapiens sein, kreativ und schöpferisch zu sein? Ich bin zutiefst überzeugt: JA! Und deswegen tut es so gut, etwas zu gestalten, deswegen bist auch DU Unternehmer, Führungskraft oder Kreative geworden um diese Qualität zu leben. Pflege sie, egal wie, und lass sie um Himmels willen auch bei deinen Mitarbeiter zu! Es tut ihnen gut, selbst zu entscheiden und den Weg zum Ziel selbst zu gestalten. Das ist menschlich und letztendlich sind wir immer noch Menschen und nicht Rädchen in der Maschine Welt.
Also viel Spaß beim Kreativ sein, Malen, Tanzen, Musizieren, Bauen, Handwerken … all das ist das Leben und je mehr wir es zulassen, desto mehr werden wir Gestalter unseres Lebens!